inspirieren, Menschen & Glück

Vom Bloggen

„Der erste Satz muss sitzen, sonst liest keiner weiter“ – so lautete ein Ratschlag in einem Fachbuch zum Thema Bloggen.

Der erste Satz… Wie oft ich über diesen nachgedacht habe…. Ob im Auto, beim Putzen, beim Wachwerden, beim Zwiebelschneiden oder an der Kasse. Meistens war dieser erste Satz schnell gefunden und das geht am besten live vor Ort. An einem feinen Plätzchen. Wenn Dich die tiefe Begeisterung mal wieder voll erwischt hat und sie ungeduldig tippelt, damit Du sie endlich voller Feingefühl zu Papier bringst. Oder zum Blog 🙂

Wenn man sich zu viele Gedanken über den ersten Satz, Followerzahlen, die perfekt inszenierten Bilder & Co. macht, dann verliert man allerdings irgendwann das Wichtigste: den Zauber. Und dieser ist es, der einen Blog erst zu etwas ganz Besonderem macht. Der Zauber besteht aus Leidenschaft, aus Kreativität, aus Liebe, Herzblut und ziemlich viel Zeit. Und: aus dem Unperfekten!

Gerade am Anfang hat man tausend Ideen im Kopf, kennt sich noch nicht so richtig aus, probiert, bastelt, stellt online, schreibt, schreibt, schreibt. Man möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören damit, Tag und Nacht durchzuarbeiten. Ohne Ziel (der Weg ist das Ziel). Zumindest, wenn man einen Blog erstmal als Hobby betreibt. Und dazu kann ich nur jedem raten! Es entspannt ungemein, wenn man weiß, dass der Lebensunterhalt nicht vom schnellen Erfolg dieses Projektes abhängt, da man seinen regulären Job weiter macht (vielleicht mit einer leicht verkürzten Arbeitszeit) und so ein sicheres Einkommen hat. Für kurze Zeit habe ich anfangs voller Euphorie selbst darüber nachgedacht, den Job zu schmeißen und mit dem Blog ins kalte Wasser zu springen – frei nach dem Motto „wird schon klappen“ – gut, dass ich es NICHT getan habe. Dann hätte ‚feine Plätzchen‘ seinen Zauber verloren. Und ich schnell das Existenzminimum erreicht…

Also…. erstmal piano. Erstmal als Hobby. Erstmal schauen, wie der Hase läuft. Denn die besten Texte schreibt man, wenn man keinen Stress ist. Und vor allem: wenn man begeistert ist. Dazu braucht man vorher (meistens) keine Gliederung, keinen roten Faden, keinen drei-Wochen-durchdachten-ersten-Satz. Die meisten Texte schreibt man einfach so runter. So, wie sie gerade in den Kopf kommen und im Herz schon tief gespeichert sind. Häufig als Sinneseindruck. Ob eine bestimmte Farbe, ein Duft, ein Klang – fast jedes feine Plätzchen hinterlässt seinen ganz eigenen unverwechselbaren Eindruck. Diesen in Worte zu verpacken und die Fotos möglichst schön darum herum zu bauen – das ist viel Arbeit, aber es gibt verdammt viel Energie. Und wenn Du irgendwann völlig erschöpft den Laptop zuklappst, Dich hinlegst und abschaltest – dann ist es da. Dieses kleine nette Lächeln auf Deinem Gesicht. Vielleicht ist das sowas wie Glück?

Mit einer 4- in Deutsch, hätte weder mein Lehrer noch ich jemals daran gedacht, eines Tages Texte zu schreiben. Natürlich sind diese nicht fehlerfrei. Und schon gar nicht grammatikalisch korrekt. Häufig schreibt man die Beiträge so, wie man sie jemanden erzählen würde. Und genau darum lesen sie sich ganz gut. (Dabei sollte man sich immer im Klaren sein, was Worte anrichten können. Sie können provozieren, zum Nachdenken anregen, beschönigen, beschwichtigen, schmeicheln, und natürlich auch verletzen). Das Schreiben selber ist übrigens auch ein klein wenig Medizin, man kann sich alles von der Seele schreiben. Gerade in den schlimmsten Zeiten kann das sehr hilfreich sein. Selbst, wenn man diese Beiträge nie veröffentlichen wird.

Und zum Schluss sei noch das Wichtigste genannt: man lernt wunderbar fremde Menschen kennen. Kommt mit ihnen ins Gespräch. Über das Leben, über Sorgen, über Träume und eben das, wofür sie sich so richtig begeistern können. In meinem Fall sind das eben feine Plätzchen der Hotellerie und Gastronomie. Aber das Thema eines Blogs muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Hauptsache ist: es ist genau Dein Ding ❤ Und wenn es kein Blog ist, dann vielleicht was anderes, was Dein Herz tanzen lässt. Lebe diesen Traum, warte nicht auf Morgen oder Irgendwann. Dann kann es schon zu spät sein…

P.s. und wenn man nach über zwei Jahren noch immer voller Leidenschaft, Energie und einem Kopf voller neuer Ideen am Werk ist – dann sollte man vielleicht doch mehr aus diesem Hobby machen – einen Versuch ist es zumindest wert. Lasst Euch überraschen – jetzt fange ich erst richtig an 😉 #comingsoon