Das letzte Foto – im Vorbeigehen, ohne Voreinstellung, ohne Erwartung…. Wir drei stiegen ins Auto ein und düsten los, nach Hause – an einem herrlichen Samstagmorgen im Sommer. Ich lehnte mich im Sitz zurück und schaute meine Fotos in umgekehrte Reihenfolge an. Sofort war ich verliebt in dieses Bild (Titelfoto). Diese zarte Leichtigkeit, dieses frische Licht der Morgensonne. Die feinen Rosen, der Lavendel und im Hintergrund ein absolut feines Plätzchen. Hoch oben im Norden. Das Hochzeitshaus in Aurich.
Bereits drei Jahre zuvor hatte ich dieses bezaubernde Boutique-Hotel aus der Ferne ausfindig gemacht und die zugesandten Prospekte (mit Folienprägung) hatten bereits damals mein Feine-Plätzchen-Herz bis Mitternacht und länger tanzen lassen. Eines Tages wird es soweit sein – DAS wusste ich immer 🙂 Und dann bot sich 2019 die Gelegenheit – eine Hochzeit im Familienkreis stand an – in Aurich. Noch bevor wir überhaupt die genaue Location wussten, hatte ich das Hochzeitshaus schon gebucht. Zum Glück (auch wenn die Hochzeitsfeier schlussendlich 16 km von Aurich entfernt stattfand – dieser Weg zum Hotel war es Wert !!! )



Aber von vorne: Im Hochzeitshaus selbst fand an diesem Freitag ebenfalls eine kleine feine Hochzeit statt. Als wir das anmutige Gebäude von 1843 (vom damaligen Bürgermeister errichtet) zur Mittagszeit betraten, lag ein geschäftiges Treiben in der Luft. Die letzten Vorbereitungen für die gleich eintreffenden Gäste der Feier liefen auf Hochtouren und die Inhaberin Ute Wilters atmetet erleichtert auf, dass wir drei „nur“ einchecken wollten und nicht die Vorhut der Hochzeitsgesellschaft in ihrem Hotel waren ;-). Wir mussten alle grinsen.





Und dieses Grinsen blieb ebenfalls in der Luft, denn unsere beiden Zimmer waren sogar schon fertig – vielen Dank nochmal den Zimmermädels an dieser Stelle! Das Beste: Wir hatten sogar noch ein tolles Upgrade auf das Superior Zimmer – wow. Ich bin mir sicher, dass alle 14 Zimmer in diesem feinen Plätzchen aller erste Sahne sind – aber unser „Gemach“ im Dachgeschoss war schon unverschämt schön.





Vielleicht lag es an dem großzügigen Zuschnitt, den massiven freien Holzbalken, den wehenden Gardinen im Sonnenlicht, den Büchern über dem Bett, oder einfach nur an der fantastischen Dachterrasse! Meine Familie zog für einen kleinen Mittagsimbiss raus, aber ich konnte einfach nicht. Ich musste jeden Moment in diesem tollen Hotel auskosten und natürlich Fotos aus jedem Winkel knipsen – wie soll man sonst diese tiefe Begeisterung festhalten?





Am nächsten Morgen wurde diese Begeisterung dann nochmal übertroffen. Ob es nun das überwältigende Frühstück war (dazu gleich mehr), die Atmosphäre im Hochzeitssalon, oder einfach nur das ausnahmslos herzliche und unglaublich aufmerksame Team, das mit so viel Freude und guter Laune am Werk war – die Mischung ist so herrlich wie die Auswahl am Buffet – ein feiner Traum 🙂



Tja, und das Buffet muss ich erstmal in allen Einzelheiten beschreiben: Fangen wir bei der Marmelade an. Auf einer großen Platte standen kleine Gläschen mit den genialsten Geschmacksrichtungen: ‚grüner Apfel mit grünem Tee‘, ‚Kirsche-Lakritz‘, ‚Erdbeer-Limette’… supergut. Daneben fanden sich diverse Säfte, eine sagenhafte Müsliauswahl (inklusive diverser Schokoflakes), eine umfangreiche Brötchen- und Brotauswahl (mit tollem Rosinenbrot, mhhh:)), Aufschnitt in allen Variationen, und als weiteres Highlight: das beste Obst – frisch geschnitten in bauchigen XL Weckgläsern – toll ohne Ende.
Und natürlich gibt es in Ostfriesland auch eine üppige Teestation mit erlesen Sorten. Aber ich bekam meinen Ostfriesentee sogar mit einem Zwinkern zum Platz gebracht, ganz frisch in der Küche ausgegossen und in einem edlen Silberkännchen serviert. Widerrede zwecklos 😉





So saßen wir drei urgemütlich und völlig entspannt beim Frühstück, plauschten über die gestrige Hochzeit und naschten viel mehr vom Buffet, als normal für uns war. Wie gern wäre ich den ganzen Tag noch im Hochzeitshaus geblieben. Egal ob im Salon, auf der Terrasse oder vielleicht auch in der kleinen, aber sehr feinen Bar, die auch als Rezeption dient.
Gelegentlich finden hier auch Whisky oder Rum-Verkostungen statt, natürlich mit schmackhafter Begleitung des Küchenchefs Peter Lachnicht, der sein ganz eigenes Gespür für die Geschmacksharmonien seiner Gerichte entwickelt hat – gekocht wird meist ohne Rezept – sondern aus dem Herz heraus. Der langjährige Erfolg seiner Küche und des Hochzeitshauses spricht für sich!



Nach einem abschließenden Spaziergang durch die kleinen feinen Gassen von Aurich bei Morgensonne und kurzem Stop an der Aktion „Pflücke ein Buch“ (initiiert von Lesetoll e.V.) schlenderten wir rundum glücklich zum Auto. Ein paar letzte Fotos bei Morgensonne, schließlich sollte das Hochzeitshaus im Ganzen eigentlich zum Titelbild dieses Beitrages werden. Und dann war da aufeinmal dieses allerletzte Foto. Mein Glückstreffer. Genau, wie dieses feine Plätzchen in Aurich. Vielen vielen Dank an Ute Wilters und ihr Team – für einfach alles ❤
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