oder auch: Tschüss Erholung – Hallo Abenteuer.
Zu diesem Beitragsthema animierte mich vor einigen Monaten der Inhaber eines feinen Plätzchens. Ganz liebe Grüße an Claus B. 🙂
Reisen mit Kind verändert alles. Ich sehe schon zustimmendes Nicken so mancher Eltern. Mal eben (nur) den eigenen Koffer packen und wie geplant losfahren, einigermaßen entspannt ankommen, einchecken, auspacken und abschalten… das war einmal.
Für die Kinder selbst ist so eine Reise natürlich auch ganz schön aufregend. Eine (lange) Fahrt, eine neue Umgebung. Neue Geschmäcker & Düfte. Fremde Gesichter, veränderte Routinen und ganz viel zu entdecken.
Aber auch für die Unterkünfte selbst sind Kinder unter den Gästen eine kleine (oder größere) Herausforderung, es sei denn, Familien sind die Kernzielgruppe. Da kann es also auch mal etwas lauter & chaotischer werden. Manche anderen Gäste fühlen sich vielleicht auch etwas der Ruhe beraubt 😉 .
Wie nun kann man alle unter einen Hut bringen?
Eigentlich ist die Antwort auf die Frage ganz banal. Wie so oft im Leben: durch offene & ehrliche Kommunikation, Verständnis für den anderen und eine Prise Humor, wenn möglich.
Hierzu ein paar Tipps für alle Beteiligten:
Wie kann ein Hotel/Unterkunft die Familien unterstützen?
Die meisten Unterkünfte heißen Kinder herzlich willkommen. Die Bereitstellung von Reisebetten & Hochstuhl im Restaurant klappt häufig auch wunderbar 🙂 . Wenn Sie darüber hinaus noch weitere Spielmöglichkeiten für Kinder anbieten (ob drinnen oder draußen), lassen Sie das die Eltern gern im Vorfeld wissen. Dann brauchen diese gar nicht so viel mitschleppen. Ebenso verhält es sich mit bruchsicherem Kindergeschirr. Wenn es für die Zimmerzuteilung etwas Spielraum gibt: die meisten Eltern sind dankbar für ein Zimmer möglichst weit unten (da man ja doch einiges an Gepäck dabei hat). Gern darf das Zimmer auch etwas abseits liegen, oder neben einem Leerzimmer, damit man als Eltern weniger Sorgen hat, andere Gäste zu stören, wenn´s mal lauter wird. Und je mehr Platz, desto angenehmer – darauf kann man natürlich auch wunderbar als Hotelier proaktiv bei der Reservierung eingehen. Einen Aufpreis für ein größeres Zimmer nehmen die meisten in Kauf.
Worauf sollten die Eltern/Begleitpersonen vor Ort achten:
Kinder gehören mitten ins Leben und das ist auch gut so. Sie dürfen laut, impulsiv und neugierig sein und ihre Welt entdecken. Die meisten Menschen kennen das sehr gut. Doch auch wenn sie sogar selbst Kinder haben, manchmal möchte man einfach seine Ruhe haben oder fühlt sich durch gewisse Dinge (wie ausgiebiges Matschen im Essen oder sogar im Buffet) irgendwann auch mal gestört. Das ist verständlich. Nicht wenige Gäste schlucken ihren Ärger runter und sagen nichts. Wenn doch, schwingt häufig schon eine gewisse Gereiztheit mit und es kann schnell zum Konflikt kommen. Den braucht keiner. Für Reisende mit Kindern ist daher zu empfehlen, die Situation gut im Auge zu behalten und die Kinder auf gewisse Grenzen bzw. Rücksicht (je nach Alter) hinzuweisen.
Was können Gäste ohne Kinder beitragen?:
Der Urlaub sei Ihnen von Herzen gegönnt und auch wenn Sie viel Toleranz haben, alles hat Grenzen, das ist nur verständlich. Wenn Ruhe für Sie die absolute Priorität hat, wählen Sie am besten schon bei Reiseplanung ein adults-only Hotel/Unterkunft. Gibt es eher selten, ist mir bewusst, aber es gibt sie. Wenn das für Sie nicht so entscheidend ist und Sie sich vor Ort in der Unterkunft durch andere Gäste mit Kindern doch langsam, aber zunehmend unwohl fühlen, dann sprechen Sie das einfach an. Freundlich, aber ehrlich. Die Eltern selbst oder die Rezeption. Es wird sich eine Lösung finden, ein guter Kompromiss mit dem alle leben können. Man muss nur drüber reden und zwar frühzeitig. Und: ein wenig Verständnis für die meist ohnehin schon gestressten Eltern ist immer hilfreich. Ein Lächeln sowieso 🙂
P.s. ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag niemanden auf die Füße getreten bin. Er soll einfach nur helfen, unterschiedliche Positionen zu vereinen. Damit am Ende alle eine schöne Zeit haben, an die man sich schmunzelnd erinnern wird 😉