Ein Samstagmorgen im August. Morgenkühle, Sommersonne und ein Tag voller Feste. Ich stand auf dem Parkplatz des „Nordenholzer Hofs“ im niedersächsischen Hude, alles war eingepackt, wir hatten ausgecheckt und meine Jungs drehten noch eine kurze Runde, bevor wir weiter reisen wollten. Ein Moment Zeit für mich allein. Das Lächeln lag auf meinem Gesicht. Ein schöner kurzer Hotelaufenthalt mit leckerem Essen lag hinter uns, dazu gleich mehr.
In dem Moment parkte ein Auto neben mir und eine ältere Dame stieg aus. Vielleicht sah ich mit meinem verträumten Grinsen auf dem Gesicht vertrauenswürdig aus, ich weiß es nicht, jedenfalls drückte sie mir ein liebevoll verpacktes (gar nicht mal so kleines) Geschenk in die Hand mit den Worten „könnten Sie das für mich kurz halten?“ und beugte sich wieder in ihr Auto, um Teil 2 vom Geschenk herauszuholen, was einen Moment dauerte. Bis heute muss ich grinsen, wenn ich an diese Situation denke. Es war einfach zu nett, zu komisch und so sympathisch 🙂 .



Als das Geschenk fertig und übergabebereit von meinen in ihre Hände zurückwechselte, mussten wir beide lachen und kamen in ein kurzes, sehr nettes Gespräch. Ihr beste Freundin seit Kindertagen an feierte heute hier ihren 80. Geburtstag und meine Gesprächspartnerin war schon ein wenig aufgeregt und freute sich auf das anstehende Fest im renommierten Restaurant des Nordenholzer Hofs. Seit dem Betreiberwechsel unter der Leitung von Michael Niebuhr, der hier mit seinem herausragenden gastronomischen Konzept ein ganz besonderes feines Plätzchen geschaffen hat, war sie noch nicht da gewesen.
Und dass man hier unglaublich lecker Essen kann, davon konnten wir uns am Abend zuvor selbst bestens überzeugen. Unter alten Kastanienbäumen saßen wir auf der Außenterrasse, eingekuschelt in eine Decke, naturtrüber Apfelsaft im Glas und ganz zartes Fleisch (aus artgerechter Tierhaltung) auf dem Teller. Vom sagenhaften Dessert und Mini-Etagere zum abschließenden Heißgetränk ganz zu schweigen 😉 . (Eigentlich wollten wir „nur kurz Abendessen gehen“ und uns dann gemütlich im Zimmer einrichten. Eigentlich…. )





Ohnehin wird hier viel Wert auf Regionalität gelegt. Das fängt nicht nur bei der Speisekarte an, sondern sogar schon bei der Errichtung der (heute vier) Gebäude selbst. Der Nordenholzer Hof, so wie er heute vorzufinden ist, wurde quasi liebevoll zusammen getragen. Wie das?
Vom einstigen Hof mit Windrad und Dorfkrug, der seine Wurzeln schon im 17. Jahrhundert hat, existiert heute nur noch das Gelände selbst. Die Wirtschaft wurde 1878 neu erbaut und war lange Zeit (bis 1998) als „Nordenholzer Krug“ bekannt. Erst vor einigen Jahren kamen dann das heutige Bauernhaus für Hochzeiten & Co. (ein ehemaliges Zweiständerhaus aus dem 19. Jahrhundert) sowie die Weinscheune für Weinverkostungen & Co. (eine ehemalige Durchfahrtscheune aus dem 18. Jahrhundert) hinzu. Nicht etwa neu gebaut, nein nein, sondern am Ursprungsstandort in der näheren Umgebung aufwendig abgebaut und hier auf dem Nordenholzer Hof wieder aufgebaut. Dafür wurden fast ausschließlich die Originalbauteile verwendet, bzw. regionale Materialien aus alten Abrissbauten der Umgebung. Wow, eine echte Meisterleistung ❤ .
Nur das erst vor Kurzem errichtete Hotel mit seinen 12 natürlichen Zimmern ist ein (in dem Sinne) neues Gebäude, selbstverständlich ebenfalls nach historischem Vorbild & unter Verwendung von altem Holz, Ziegeln und Findlingen der Region. Entstanden ist so ein weiteres feines Plätzchen auf dem Hof-Ensemble mit einem tollen Rezeptionsbereich im Erdgeschoss, wo wir sehr freundlich empfangen wurden.



Die Möbel aus Holz begeistern mich sofort und die Aufmerksamkeit vom ganzen Team sowieso. Für meinen Kleinen gab es sogar ein kleines Spielzeug für unseren Aufenthalt, leihweise, supernett. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle 🙂 .
Die Zimmer selbst sind ganz natürlich eingerichtet, haben viel Platz, viel Licht und viel Stil. Auf den Betten finden sich die unterschiedlichsten Kopfkissen, sodass man als Gast so oder so gut schlafen kann. Und das tut man dann abends auch. Nach einem leckeren Essen, schönem Spaziergang durch die absolut stille & grüne Umgebung und dem Gefühl, einfach willkommen zu sein.





Am nächsten Morgen hat man einen wunderschönen Ausblick auf die gerade erwachende Welt – auf Feld & Wiese. Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, kocht man sich den ersten Tee oder Kaffee im Zimmer selbst, bevor er ab unter die Regendusche geht. Ja, so kann man starten. In einen Tag voller Feste. Nicht nur für uns….
Denn an diesem Tag wird auch auf dem Nordenholzer Hof wieder viel gefeiert, wofür er weit im Umland bekannt und beliebt ist. So z.B. der oben erwähnte Geburtstag, wo die ältere Dame an diesem Tag zu Gast sein wird. Aber auch eine Hochzeit in der Bauernscheune steht an, wo wir am Abend vorher durch die Fenster schon die bezaubernd eingedeckten Tisch bewundern konnten.



Das Brautpaar saß an diesem Morgen bereits am Frühstückstisch in der „Guten Stube“des Restaurants, als wir uns an den Nachbartisch niederließen und über die fein angerichtete Frühstücksetagere (Coronazeit) auf unserem Tisch staunten, die soeben für uns serviert wurde. Ach, war das nett und gemütlich. Und natürlich ganz schön lecker.
Schmunzelnd sahen wir zu dem jungen Brautpaar hinüber, welches sich gerade mit seiner Traurednerin Inessa vom Nordenholzer-Team unterhielt und man merkte allen dreien die Vorfreude auf diesen Tag heute an. Die Sonne strahlte auch schon vom Himmel – alles perfekt für eine Hochzeit.





Nach dem Frühstück spazierten wir noch eine kleine Runde durch die Umgebung, die uns ab Vorabend schon so gut gefallen hatte. Viel Natur, viel Stille, kleine Waldwege direkt vom Hotel ausgehend, hier kann man wirklich Kraft tanken, egal ob alleine, zu zweit, als Familie oder als Gast einer Feier.
Und so stand ich nun später auf dem Parkplatz, wartend, und ebenfalls voller Vorfreude auf eine Hochzeit, zu der auch wir an diesem Tag im benachbarten Wildeshausen eingeladen waren. Währenddessen rollten die ersten Gäste auf den Parkplatz, manche schon im Kleid, andere mit Koffern bestückt, um sich gleich noch umzuziehen. Schmunzelnd sah ich zu. Bis ich zur Geschenke-Halterin wurde 😉 .



Jedes feine Plätzchen verlässt man also irgendwann mit einer kleinen Geschichte, mit einem Moment, der sich vor dem inneren Auge eingebrannt hat. Den man speichert. Mal ist es ein Duft, mal eine Farbe, eine Melodie, oftmals so ein wunderbares, zufälliges, aber sehr anregendes Gespräch.
Vielen Dank an Michael Niebuhr und sein Team, dass Sie diesen Hof mit Leben füllen, wo Menschen zu jederzeit gern zusammen kommen. Egal welches Alte – genießen kann man immer. Ob Natur, ob Wein, ob vegetarisch, Fleisch oder Fisch, ob Süßes, oder Ursprüngliches – danke, dass Sie alles zusammenbringen 🙂 .
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