historisch Restaurierte, Hotels & Co., pfiffige Themen, stilvolle Städter

Villa Stern – Oldenburg

Kaum zurück zu Hause, flogen meine Finger schon über die Tastatur… Unzählige Fotos und Eindrücke von einem feinen und glücklichen Wochenende wollten verarbeitet werden, um auch nur im Ansatz die Magie, die Herzlichkeit des inklusiven Hotels ‚Villa Stern‘ in Oldenburg herüber zu bringen. Und sobald Ihr diesen Beitrag gelesen habt, juckt es Euch hoffentlich den Koffer zu packen und loszufahren. Richtung Norddeutschland. Zu diesem zauberhaften feinen Plätzchen 🙂

Aber von vorne. Diesmal waren zwei Mädels unterwegs, genauer gesagt zwei Hotelmädels, Carma und Christine (Wippi). Um es gleich vorwegzunehmen: wir waren tief begeistert (und sind es immer noch). Die Villa Stern bietet mit gerade einmal 15 Themenzimmern und dem Café ‚Schnuppe‘ im Erdgeschoss sowie einem Weltklasse Team mit ganz viel Gastgeberleidenschaft im Blut, einfach alles, was man sich als Gast nur wünschen kann.

Und der erste Eindruck ist hier Programm. Wir steuerten mit einigen Taschen bepackt auf den Eingang zu, da hatte uns Arne von innen schon erspäht und hielt uns die Tür auf, wow, was für eine liebe und superaufmerksame Geste, richtig toll. Ein herzliches Willkommen, ein echtes Lachen – Wahnsinn.

Die wunderschön restaurierte und im April 2017 als Hotel eröffnete Jugendstilvilla ist ein echtes Schmuckkästchen, sowohl von innen als auch von außen. Man konnte gar nicht anders, als sich erstmal im Cafébereich niederzulassen und eine Kleinigkeit für den Hunger zwischendurch zu bestellen. Zum Glück waren wir recht früh dran, sodass das Café noch leer war, um in Ruhe ein paar Fotos zu machen. Doch das sollte sich schnell ändern. Ehe man sich versah, war die ‚Schnuppe‘ voll, denn das Café ist natürlich auch bei den Oldenburger Einwohnern äußerst beliebt. Bei dem Team, dem Ambiente und den leckeren Speisen (wir teilten uns einen Flammkuchen) auch kein Wunder. Schon hier fühlte man sich rundum glücklich.

Die graue Filz-Maus, die hier oben auf dem Bild zusehen ist, wird übrigens in den Werkstätten der Baumhaus Inklusions GmbH (die u.a. auch dieses Hotel betreibt) hergestellt und dient hier im Hotel als Eierwärmer beim Frühstück. Doch nicht nur die Wollgruppe des ‚Baumhauses‘ versorgt das Hotel, nein, es gibt u.a. auch kostenlose Hotelfahrräder zum Verleih, die anschließend in der Fahrradwerkstatt wieder gewartet und gepflegt werden. Die Wäscherei versorgt das Hotel natürlich ebenfalls, genauso wie die Seifengruppe (dazu gleich mehr).

Nun spazierten wir erstmal zu unserem Zimmer. Es gibt natürlich auch einen Fahrstuhl, aber wir nahmen das Treppenhaus, in dem auf jeder Etage, genau wie im Restaurant und auf dem Rezeptionstresen, frische Blumen standen. Ich liebe diese schönen Details, spiegeln sie doch die Seele eines Hotel. Dazu ist überall im Flur und im Treppenhaus ein roter Teppich ausgelegt, eben eine sehr stilvolle Villa.

Unser zugeteiltes Themenzimmer hieß ‚Walter‘ und war in sachlichen Grautönen gehalten, wie Ihr gleich auf den Fotos sehen werdet. Eines darf man sagen – jedes Thema ist eine Klasse für sich 🙂 Schon vorab hatte ich gefühlt Stunden auf der Homepage verbracht und mir jedes Zimmer und seine Bilder genau angeschaut. Ob ‚Charlie‘ (im Fabrikstil mit Backsteinwand und Vintagetelefon), ‚Max‘ (im Sportstil mit Spind, Medizinball und Sprungkasten), oder ‚Christoph‘ (angelehnt an Christopher Columbus mit Globus auf dem Schreibtisch und Reisekoffer) – diese Themen sind einfach köstlich anzuschauen und erstklassig umgesetzt.

Kommen wir nun wieder zu ‚Walter‘ – der erste Blick fiel diesmal direkt ins Bad, genauer gesagt auf das kleine Seifenstück mit Stern (natürlich aus der Seifenwerkstadt des Baumhauses geliefert). Wunderschön. So viel zu den kleinen aber unglaublich wichtigen Details. Die bleiben. Im Gedächtnis. Und im Herz. Das Bad an sich war ebenfalls top modern mit großer Dusche und Tageslicht.

Um nicht das Zimmer zu vergessen – dieses war ebenfalls im schicken und modernen Grau gehalten, samt Buddha Figur, die auf dem Schreibtisch unterm Fenster thront. Dazu ein ziemlich cooles Beleuchtungskonzept, welches sich vom Bett aus komplett steuern lässt. Natürlich gibt´s auch ein kleines Betthupferl und ein feines Kissenmenü, welches einen herrlichen Schlaf ermöglicht.

Nach einem kurzen Nickerchen ging es zu Fuß in die süße Innenstadt von Oldenburg (ca. 1 km vom Hotel, super zu laufen, wie gesagt, wir hätten auch ein Fahrrad leihen können…;-))

Und die Stadt hat es richtig drauf. Hätte uns jemand gesagt, dass wir uns in Schweden und nicht in Deutschland befinden würden – wir hätten es glatt geglaubt. Ein feiner kleiner Laden reiht sich an den Nächsten, kleine Gassen schlängeln sich zur Hauptfußgängerzone und die Cafészene ist hier ebenfalls ganz groß.

Irgendwann standen wir zufällig vor bzw. in einem ganz klitzekleinen Laden für Lakritz. Ja, nur für Lakritz. ‚Süßholz‘ heißt er und bietet auf gerade mal (geschätzt) 6 qm² alles, was die Lakritzfans unter uns lieben, fantastisch. Und genau gegenüber lag ein traumhaftes Café im Hyggestil (mehr dazu im nächsten Jahr ;-)). Etwas später fanden wir uns noch in einem tollen Spielzeuggeschäft wieder, welches total witzige Handpuppen verkauft. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir jede Sekunde an diesem Wochenende aufgesaugt haben.

Nach dem wir dann auch noch einen sehr guten Italiener entdeckt hatten und uns die Wartezeit auf einen Tisch mit einem Glas Sekt versüßt wurde, konnten wir nach einem nächtlichen Spaziergang zurück zum Hotel, und nicht zuletzt dank der tollen Betten, besonders gut schlafen.

Und wer hätte es gedacht, am nächsten Morgen hatte das Villa Stern Team schon ein feines und reichhaltiges Frühstücksbuffet aufgebaut. Gerade als wir davor standen, wurde eine große Etagere mit Rohkost und frisch aufgeschnittenen Obst dazu gestellt. Und das Obst schmeckte, meine Güte, diese Ananas. Ja, Wippi und ihr Obst 😉

Natürlich gab es auch noch alles andere, was das Herz begehrt, in einem kleinen Glaskühlschrank auf dem Buffet standen Mini-Gläschen mit Lachs, Tomate-Mozzarella, Quark und Joghurt bereit. Dazu kleine Brötchen, verschiedene Käse- und Wurstspezialitäten, eine feine Müsliauswahl und natürlich eine Saftbar.

Halt, fast hätte ich die Eierspeisen vergessen, die am Tisch abgefragt und so pfannenfrisch aus der Küche serviert werden. Natürlich mit Schnittlauch, mhhh. So konnte man es aushalten. Noch dazu, da man bis 11 Uhr am Wochenende frühstücken kann – wenn das kein Luxus ist. Und mit sichtlicher Freude umsorgten Arne und seine Kollegen uns Gäste und jeder noch so kleine Wunsch wurde uns von den Augen abgelesen. Einfach so. Weil man die Hotellerie und Gastronomie einfach im Blut hat.

Mit 1000 Eindrücken und einem Stück der Stern-Seife ging es für uns wieder nach Hause. Aber dieses Wochenende mit all seinen unzähligen Glücksmomenten kann uns niemand mehr nehmen. Ich darf vielleicht dazu fügen, dass ich selbst mal in einem inklusiven Spielecafé über ein Jahr als Betreuung mitgewirkt habe – aus einem einfachen Grund: das Glück, welches hier und in allen anderen Inklusionsbetrieben auch, auf den Gesichtern der Menschen steht, ist unbeschreiblich – es ist so verdammt echt! Es berührt das Herz. Eben so, wie es sein sollte und wie man es jedem Mensch nur wünschen kann 🙂

Qualität und Liebe zum Detail